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Ergebnisse der ersten Umfrage zum Gleichstellungsengagement männlicher Führungskräfte

Ergebnisse der ersten Umfrage zum Gleichstellungsengagement männlicher Führungskräfte

An der ersten international wie schweizweiten Umfrage zum Gleichstellungsengagement männlicher Führungskräfte haben sich knapp 1.200 Führungskräfte beteiligt - davon 69 Prozent Männer. Hier die zentrale spanndenden wie überraschenden Erkenntnisse unserer Umfrage.

  • Männliche Führungskräfte wollen sich für Gleichstellung engagieren. Sie sind motiviert, praktizieren Gleichstellungsförderung in ihrem Führungsalltag und sind bereit, sich bei weiteren Aktivitäten zu engagieren. Bereits die Beteiligung von 824 männlichen Führungskräften an der Online-Umfrage zeigt dieses Interesse deutlich. Dieses Potential gilt es in Schweizer Unternehmen zu kommunizieren und für weitere Gleichstellungsaktivitäten zu nutzen.
     
  • Die äusserst positive Einschätzung der männlichen Führungskräfte wird allerdings von den zum Verhalten ihrer männlichen Kollegen befragten weiblichen Führungskräften nicht geteilt. Frauen schätzen die Aktivitäten ihrer männlichen Kollegen fast durchgängig weniger positiv ein. Gleichzeitig gehen sie jedoch davon aus, dass viele der genannten Aktivitäten für ihre Kollegen vorstellbar wären.
     
  • Wesentlich für das Gleichstellungsengagement sind die folgenden drei zentralen inhaltlichen Kernelemente: Die gender inclusive Veränderung der Führungs- und Unternehmenskultur, die Erleichterung der Vereinbarkeit von Familie mit Beruf, Karriere und Führung für Frauen und Männer und die Unterstützung und Ermutigung von Frauen.
     
  • Die Erkenntnisse der Erhebungen weisen deutlich auf eine Strategie in Unternehmen und Organisationen hin, Gleichstellung als gemeinsames Thema von Frauen und Männern zu lancieren.
     
  • Veränderung ist dabei als Organisationsentwicklungsprozess zu begreifen. Wichtig ist dabei, dass sich nicht Frauen an die gegebenen Umstände anpassen müssen, sondern die Organisationen in ihren Abläufen, Kulturen und (Führungs-)Selbstverständlichkeiten so verändert werden, dass Frauen und Männer sich in ihrer Vielfalt integriert fühlen können.
     
  • Aufgrund der häufig sehr unterschiedlichen Einschätzungen von Frauen und Männern erscheint es besonders wichtig, Gespräche zwischen Frauen und Männern zu initiieren, in denen über Gleichstellung, die damit verbundenen Zielsetzungen und erhofften Effekte gesprochen wird. Hierüber ins Gespräch zu kommen, ermöglicht einen wichtigen Perspektivwechsel, durch den neue Verhaltensweisen erworben werden können. Ein zentrales Instrument können hier Dialog(veranstaltungen) zwischen Männern und Frauen sein.

Hier finden Sie die komplette Studie sowie die Medienmitteilung vom 2. Dezember 2020.

Dieser Beitrag erschien zuerst bei "Leaders for Equality: Führungskräfte nutzen Chancen" der Universität St. Gallen.